Die kalte Jahreszeit bedeutet Stress für Ihr Fahrzeug. Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, aggressive Streusalze und schlechte Sichtverhältnisse fordern Mensch und Maschine heraus. Ein gründlicher Wintercheck ist daher unerlässlich, um sicher und stressfrei durch den Winter zu kommen.
Die 10-Punkte-Wintercheck-Liste
1. Winterreifen - Die Grundlage für sicheres Fahren
Winterreifen sind in Deutschland bei winterlichen Straßenverhältnissen Pflicht. Aber auch abseits der rechtlichen Verpflichtung sind sie ein entscheidender Sicherheitsfaktor.
Prüfpunkte Winterreifen:
- Profiltiefe mindestens 4 mm (gesetzlich 1,6 mm, aber 4 mm für optimale Sicherheit)
- Alter der Reifen: Nicht älter als 6 Jahre (DOT-Nummer prüfen)
- Beschädigungen: Risse, Beulen oder eingefahrene Nägel
- Luftdruck: Bei Kälte sinkt der Druck um ca. 0,1 bar pro 10°C
Wussten Sie schon?
Der Bremsweg auf Schnee bei 50 km/h beträgt mit Winterreifen etwa 35 Meter, mit Sommerreifen über 60 Meter - ein lebenswichtiger Unterschied!
2. Batterie - Der häufigste Pannenverursacher im Winter
Kälte ist der größte Feind der Autobatterie. Bei -20°C hat eine Batterie nur noch etwa 50% ihrer Nennkapazität zur Verfügung.
Batteriecheck:
- Spannung messen: Mindestens 12,4 Volt bei stehendem Motor
- Pole reinigen: Korrosion entfernen und mit Polfett behandeln
- Befestigung prüfen: Batterie muss fest sitzen
- Alter beachten: Batterien über 5 Jahre sollten ersetzt werden
3. Frostschutz für Motor und Scheibe
Eingefrorene Kühlsysteme können zu Motorschäden in Tausenden-Euro-Höhe führen. Eine kleine Investition in Frostschutz kann große Reparaturkosten verhindern.
Frostschutz-Kontrolle:
- Kühlmittel: Frostschutz bis -30°C (mit Prüfgerät messen)
- Scheibenwaschanlage: Bis -20°C Frostschutz
- Türschlösser: Türschlossenteiser griffbereit halten
- Gummidichtungen: Mit Pflegestift behandeln
4. Beleuchtung - Sehen und gesehen werden
Im Winter sind die Tage kurz und die Sichtverhältnisse oft schlecht. Eine funktionierende Beleuchtung ist überlebenswichtig.
Lichtcheck:
- Alle Leuchten testen: Abblend-, Fernlicht, Blinker, Brems- und Rücklichter
- Scheinwerfer justieren: Falsch eingestellte Scheinwerfer blenden andere Verkehrsteilnehmer
- Streuscheiben reinigen: Verschmutzte Scheinwerfer können bis zu 50% weniger Licht abgeben
- Ersatzbirnen mitführen: Für den Fall einer defekten Lampe unterwegs
5. Bremsen - Zuverlässige Verzögerung bei Glätte
Bei winterlichen Verhältnissen sind gut funktionierende Bremsen noch wichtiger als im Sommer. Schon kleine Defekte können katastrophale Folgen haben.
Bremsencheck:
- Bremsbeläge: Mindestens 2 mm Belagstärke
- Bremsflüssigkeit: Stand und Farbe prüfen (hell = gut, dunkel = wechseln)
- Bremsscheiben: Riefen oder Risse ausschließen
- Handbremse: Funktion und Spannung testen
6. Heizung und Klimaanlage
Eine funktionierende Heizung sorgt nicht nur für Komfort, sondern ist auch sicherheitsrelevant für freie Scheiben.
Heizungs-/Klimacheck:
- Heizleistung testen: Warme Luft an allen Düsen
- Gebläse prüfen: Alle Stufen funktionsfähig
- Innenraumfilter wechseln: Für klare Sicht und gute Luft
- Klimaanlage laufen lassen: Auch im Winter einmal monatlich für 10 Minuten
7. Wischerblätter und Scheibenreinigung
Klare Sicht ist im Winter besonders wichtig. Verschlissene Wischerblätter können bei Schneematsch und Schmutz gefährlich werden.
Scheiben- und Wischercheck:
- Wischerblätter: Auf Risse und harte Stellen prüfen
- Wischqualität testen: Keine Schlieren oder überspringenden Stellen
- Scheibenwaschanlage: Düsen reinigen und Funktion prüfen
- Steinschläge reparieren: Kleine Schäden können bei Frost zu großen Rissen werden
8. Motoröl und Betriebsflüssigkeiten
Bei Kälte wird Motoröl zäher und das Startverhalten schlechter. Das richtige Öl und ausreichende Füllstände sind essentiell.
Flüssigkeiten-Check:
- Motoröl: Stand und Viskosität (0W-30 oder 5W-30 für den Winter)
- Servolenkung: Füllstand und Farbe der Flüssigkeit
- Automatikgetriebe: Bei warmem Motor prüfen
- AdBlue: Bei Dieselfahrzeugen ausreichend befüllen
9. Karosserie und Unterbodenschutz
Streusalz ist aggressiv und greift Lack und Metall an. Rechtzeitige Pflege verhindert teure Rostschäden.
Karosserie-Schutz:
- Lack versiegeln: Wachs oder Versiegelung vor dem Winter auftragen
- Unterbodenschutz prüfen: Beschädigungen reparieren lassen
- Hohlraumkonservierung: Alle 2-3 Jahre erneuern
- Regelmäßige Wäsche: Besonders Unterboden von Salz befreien
10. Notfallausrüstung komplettieren
Im Winter sollten Sie zusätzliche Ausrüstung im Auto haben, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein.
Winter-Notfallausrüstung:
- Eiskratzer und Schneebesen: Für alle Scheiben
- Starthilfekabel: Bei Batterieproblemen
- Abschleppseil: Falls das Auto stecken bleibt
- Warndreieck und Warnweste: Für Pannen
- Taschenlampe: Mit frischen Batterien
- Warme Decke: Bei längeren Wartezeiten
- Schneeschaufel: Für eingeparkte Fahrzeuge
Wann sollten Sie den Wintercheck machen?
Der ideale Zeitpunkt für den Wintercheck ist der Oktober, bevor die ersten Nachtfröste auftreten. So haben Sie noch genügend Zeit, um eventuelle Mängel zu beheben, bevor Sie das Auto dringend benötigen.
Profi-Tipp
Lassen Sie den Wintercheck in einer Fachwerkstatt durchführen. Viele Betriebe bieten Wintercheck-Pakete zu attraktiven Preisen an. Dabei werden alle wichtigen Punkte professionell geprüft und Sie erhalten eine schriftliche Dokumentation.
Kosten des Winterchecks
Ein professioneller Wintercheck kostet zwischen 50 und 150 Euro - eine kleine Investition im Vergleich zu den Kosten, die durch winterbedingte Schäden entstehen können:
- Eingefrorener Motor: 3.000 - 8.000 Euro
- Batterie-Notdienst: 80 - 150 Euro
- Rostschäden: 500 - 3.000 Euro
- Unfallschäden durch defekte Bremsen: Unbezahlbar
E-Autos im Winter - Besondere Hinweise
Elektrofahrzeuge haben im Winter besondere Anforderungen:
- Batteriekapazität: Kann bei Kälte um 20-40% sinken
- Vorkonditionierung: Innenraum während des Ladens heizen
- Wärmepumpe: Effizienter als elektrische Heizung
- Rekuperation: Bei extrem kalten Temperaturen reduziert
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Termin vereinbarenFazit: Sicherheit geht vor
Ein gründlicher Wintercheck ist keine Kostenfrage, sondern eine Investition in Ihre Sicherheit und die Langlebigkeit Ihres Fahrzeugs. Die wenigen Euro für die Überprüfung können Sie vor teuren Reparaturen bewahren und sorgen dafür, dass Sie entspannt und sicher durch die kalte Jahreszeit kommen.
Denken Sie daran: Viele der Checkpunkte können Sie selbst durchführen. Bei sicherheitsrelevanten Systemen wie Bremsen oder bei Unsicherheiten sollten Sie jedoch immer einen Fachmann konsultieren.